Wie es in dem Bericht der Rheinischen Post heißt, arbeiten in der Rheinwerk-Hütte derzeit 790 Mitarbeiter. Sollte die Recycling-Anlage in Betrieb gehen, würden nur noch rund 200 Arbeiter gebraucht werden.
Norsk-Hydro-Chef Svein-Richard Brandtzaeg erklärte in einem Gespräch mit der Rheinischen Post, dass der Grund für die Überlegungen die hohen Stromkosten in Deutschland seien. Diese seien hierzulande doppelt so hoch wie im weltweiten Durchschnitt – der Anteil der Stromkosten an den Gesamtkosten betrage 50 Prozent, wohingegen das Gewinnen von Aluminium aus Schrotten mit deutlich weniger Stromkosten auskomme.
Im Strudel der Wirtschaftskrise hat Norsk-Hydro laut Rheinischer Poste die Neusser Produktion bereits im vergangenen Jahr um knapp 80 Prozent von 230.000 auf 50.000 Jahrestonnen gesenkt. Teilweise habe der Tagesverlust 300.000 Euro betragen. Die meisten Rheinwerk-Mitarbeiter seien in Kurzarbeit. Die staatliche Unterstützung dafür ende im kommenden Februar. „Wir können die Situation in Neuss noch ein paar Monate durchhalten. Aber dann muss etwas passieren“, sagte Brandtzaeg in Hinblick auf die mögliche finanzielle Entlastung von stromintensiven Industrien, die derzeit in Brüssel diskutiert wird.