Mecklenburg-Vorpommern: Abfallwirtschaft leidet unter sinkenden Gewerbeabfällen

Die Entsorgungs- und Recyclingunternehmen in Mecklenburg-Vorpommern verzeichnen einen deutlichen Rückgang der industriellen und gewerblichen Abfälle.

Laut einem Bericht des regionalen Nachrichtenportals „MVticker“ ist das Aufkommen dieser Abfälle teilweise um die Hälfte und mehr gesunken. Einige Abfall verarbeitende Unternehmen sollen bereits Auslastungsschwierigkeiten haben, heißt es in dem Bericht unter Berufung auf Äußerungen von Wirtschaftsminister Jürgen Seidel, die er auf der Veranstaltung „13. Dialog Abfallwirtschaft Mecklenburg-Vorpommern“ gestern in Rostock gemacht hat.

Wie aus dem Bericht weiter hervorgeht, leiden die öffentlich-rechtlichen Entsorger in Mecklenburg-Vorpommern weniger unter Auslastungsschwierigkeiten. Sie sind für das Abfallaufkommen aus den privaten Haushalten zuständig, dass trotz Wirtschaftskrise in etwa stabil geblieben ist. Dies sei auf das Konsumverhalten der Bürger zurückzuführen, das sich kaum verändert habe.

In den Abfallwirtschaftsunternehmen des Landes sollen derzeit rund 3.000 Beschäftigte arbeiten, die jährlich einen Umsatz von mehr als 400 Millionen Euro erwirtschaften. Laut dem Bericht werden in Mecklenburg-Vorpommern durch die Aufbereitung von Siedlungs- und Gewerbeabfall pro Jahr rund 355.000 Tonnen Ersatzbrennstoff gewonnen, die in den vier Ersatzbrennstoff-Heizkraftwerken im Land energetisch verwertet werden.

Auch in Mecklenburg-Vorpommern überlegt man derzeit, eine Wertstofftonne einzuführen. Wie es in dem Bericht dazu heißt, will das Land jedoch bei Einführung einer Wertstofftonne die bisher praktizierte enge Zusammenarbeit von öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträgern und der Privatwirtschaft fortsetzen.

Bezogen auf die Bevölkerung erfolgt die Abfallbehandlung derzeit zu 71 Prozent in Form von öffentlich-privaten Partnerschaften, zu 14 Prozent durch private Unternehmen und zu 15 Prozent durch eine landeseigene Gesellschaft. Wie aus dem Bericht dazu weiter hervorgeht, hat sich die Abfallentsorgung inzwischen zum Rohstoff- und Brennstofflieferanten entwickelt, wobei das Potenzial für die Energiebereitstellung, welches in den Abfällen steckt, noch längst nicht erschlossen sein soll.

Wie es weiter heißt, könnte die Abfallwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern nach Erhebungen ihren Beitrag zur Energieerzeugung bis 2013 um mehr als die Hälfte steigern, wobei die größten Reserven in der Nutzung biogener Abfälle für die Biogasproduktion liegen.

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