Der Schienenverkehr verzeichnete laut Angaben der Hafenbehörde einen Rückgang von 13 Prozent auf 11 Prozent und liegt demnach wieder beim Anteil des Jahres 2006. Der Straßengüterverkehr gab ebenfalls nach: von 57 auf 56 Prozent.
Das Gesamtvolumen im Hinterlandverkehr sank demnach um 12 Prozent von 7.823.000 Twenty-foot Equivalent Unit (TEU) im Jahr 2008 auf 6.869.000 TEU im Jahr 2009. Die Bahn beförderte 755.000 TEU; dies entspreche einem Rückgang um 25 Prozent im Vergleich zu den 1.010.000 TEU des Jahres 2008. Wasserseitig seien 2.269.000 TEU befördert worden, 3 Prozent weniger als 2008 (2.337.000 TEU). Über die Straße habe das Volumen einen Rückgang um 14 Prozent von 4.476.000 auf 3.845.000 TEU verzeichnet.
Der Schienenverkehr konnte oder wollte die Preise nicht, oder jedenfalls nicht schnell genug, an das rückläufige Volumen anpassen, wie Smits sagte. So wurden erst im späten Verlauf des vergangenen Jahres die Preise für die Betuwe-Route gesenkt. Binnenschifffahrt und Straßengüterverkehr seien in ihrer Preisgestaltung flexibler, wenn ein Überschuss an Transportkapazität bestehe. Daneben profitierte die Binnenschifffahrt von entfallenen Einschränkungen bei der Abfertigungskapazität an den Seeterminals.
Der Straßengüterverkehr habe relativ stärker unter der Krise gelitten, da er einen großen Anteil, zirka 70 Prozent, am innereuropäischen (Shortsea) Transport habe. Dieser Bereich sei verhältnismäßig schwer von der wirtschaftlichen Rezession getroffen worden, vor allem in Großbritannien, Irland und Spanien, erläutert die Hafenbehörde. Die Binnenschifffahrt habe den Anteil am Hinterlandtransport von Shortsea-Containern jedoch beträchtlich ausweiten können. Dies sei auffallend, da dieser Bereich aufgrund der Entfernungen und Geschwindigkeiten als Lkw- und Bahndomäne gelte.
Das künftige Wachstum des Containerumschlags erfolgt laut Rotterdamer Hafen auf den großen Terminals im Westen. Ab 2013 sollen Terminals auf der zweiten Maasvlakte den Betrieb aufnehmen. Auf der Maasvlakte (1+2) wird für das Jahr 2035 folgender Modal Split angestrebt: Binnenschifffahrt 45 Prozent, Bahn 20 Prozent und Straße 35 Prozent. Die Politik des Rotterdamer Hafens ist eigenen Angaben zufolge darauf ausgerichtet, den Anteil der Lkw zu reduzieren; die Realisierung eines „Modal Shift“. Seit dem Jahr 1993 (damals 4,2 Millionen TEU Gesamtumschlag) ist der Anteil der Lkw gemäß der „alten“ Methodik von 66 auf etwa 53 Prozent zurückgegangen.