Auf der Messe IPEX 2010 in Birmingham vom 18. bis 25. Mai 2010 waren laut Ingede erstmals zwei verschiedene Inkjet-Drucksysteme zu sehen, die unabhängig voneinander problemlos deinkbare Druckerzeugnisse liefern.
So seien die von der Firma Xerox vorgestellte Produktions-Inkjetdrucker die bisher einzigen Geräte, die ohne aufwändige Vorbehandlung des Papiers „gute“ Deinkbarkeit nach den ERPC-Deinkbarkeitspunkten erreichen. Die zweite Höchstnote mit „teils noch besseren Einzelergebnissen erzielen die Drucke der Fujifilm Jet Press 720, einer B2-Bogendruckmaschine“ teilte Ingede mit.
Dabei würden die beiden Systeme die gute Deinkbarkeit auf völlig unterschiedliche Weise erzielen: „Einmal wird ganz auf wasserlösliche Pigmente verzichtet und stattdessen geschmolzene, hydrophobe Tinte auf das Papier gespritzt, die sich beim Papierrecycling nicht auflöst. Das andere Verfahren nutzt eine Art Bindemittel, welches unmittelbar vor der eigentlichen Druckfarbe auf das Papier gesprüht wird und hier die ursprünglich wasserlöslichen Pigmente so gut fixiert, dass sie sich nachher problemlos als größere Partikel abtrennen lassen“, heißt es in der Erklärung von Ingede. Ein ähnliches System sei schon als Prototyp auf der drupa 2008 von HP vorgestellt worden, Proben der danach ausgelieferten Inkjetdrucker hätten die Deinkbarkeitskriterien jedoch bisher nicht erfüllt.
Axel Fischer, Chemiker Experte für das Recycling von Digitaldrucken bei der Ingede erklärt die Herausforderung beim Deinken: „Wie eine rote Socke in einer Waschmaschine mit wei-ßer Wäsche können Drucksachen mit löslichen Farbstoffen oder Pigmenten ganze Ladungen Altpapier für das Recycling unbrauchbar machen“ Gleichzeitig zeigt er sich erfreut über die neuesten Entwicklungen, diese „sind eine schöne Bestätigung für den konsequenten Dialog der Papierindustrie mit der Digitaldruckbranche, den wir seit mehreren Jahren führen. Sie zeigen auch, dass es möglich ist, Inkjetdrucke so zu gestalten, dass sie problemlos in das bestehende Systemdes Papierrecyclings integrierbar sind. Für die Zukunft sind hier sicher weitere positive Entwicklungen zu erwarten.“
Einen dritten Ansatz hat nach Ingede-Angaben der japanische Chemikalienhersteller KAO bei einer Veranstaltung in München im April vorgestellt: ein Pigment, das durch eine spezielle Verkapselung zu gut deinkbaren Druckergebnissen führt.