In einer Medienmitteilung von Aleris hießt es weiter, dass der Plan in erheblichem Maße von den Gläubigern mitgetragen werde. Das zeige die Backstop-Vereinbarung, die mit verschiedenen von Oaktree Capital Management, L.P., Beteiligungsgesellschaften von Apollo Management, L.P. bzw. Sankaty Advisors, LLC verwalteten Investment-Fonds abgeschlossen wurde.
Laut Aleris werden gemäß der Vereinbarung die Backstop-Parteien nicht auf dem Markt platzierte Aktien aus einer Kapitalerhöhung und Fremdkapital bis zu insgesamt rund 690 Millionen US-Dollar übernehmen. Auf diese Gläubiger entfallen über 67 Prozent der US-amerikanischen zins- und tilgungsfreien Roll-up-Kreditvereinbarungen von Aleris. Aus dem Erlös der Kapitalerhöhung und dem Fremdkapital solle das Betriebskapital von Aleris und die im Plan vorgesehenen Zahlungen finanziert werden.
„Die Vorlage eines von den Gläubigern in hohem Maße getragenen Restrukturierungsplans ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu langfristiger finanzieller Stabilität, operativer Effizienz und hoher Wettbewerbsfähigkeit am Ende des Insolvenzverfahrens“, ist sich Aleris-Chairman und CEO Steven J. Demetriou sicher. Seit der Beantragung des Gläubigerschutzes im Februar 2009 habe das Unternehmen weltweit erhebliche operative Verbesserungen erreicht. So wurden die Gemeinkosten reduziert, die Produktionskosten gesenkt, die Mitarbeiterzahl im Konzern wurde abgebaut sowie die Produktivität deutlich gesteigert und der Kundenservice verbessert.
Der Termin zum Disclosure Statement wurde nach Angaben von Aleris vom Insolvenzgericht auf den 12. März 2010, 9:30 Uhr (Eastern Standard Time) festgelegt. Nach der gerichtlichen Genehmigung des Disclosure Statements und der Abstimmungsregelungen wird Aleris den Plan zur Abstimmung stellen und die gerichtliche Bestätigung beantragen.
Zum Hintergrund: Wie am 12. Februar 2009 bekannt gegeben wurde, hat Aleris International Inc. gemeinsam mit seinen 100-prozentigen US- Tochtergesellschaften Gläubigerschutz nach Chapter 11 beantragt. Grund hierfür waren wirtschaftliche Schwierigkeiten im Zuge des weltweiten Konjunktureinbruchs, der zu einem starken Rückgang der Industrienachfrage und einem Einbruch der Aluminiumpreise geführt hatte. Für die Unternehmen in Europa, Asien, Südamerika und Mexiko wurde kein Gläubigerschutz angemeldet. Die geschäftlichen Tätigkeiten dieser Gesellschaften wurden unverändert fortgeführt. Nicht zum Gläubigerschutz angemeldet wurden auch Imsamet, Inc. mit Hauptsitz in Goodyear, Arizona, USA, und HT Aluminum Incorporated mit Hauptsitz in Hammond, Indiana, USA.
Das Unternehmen mit Sitz in Beachwood, einem Vorort von Cleveland, Ohio, USA, betreibt über nach eigenen Angaben 40 Produktionsanlagen in Nordamerika, Europa, Südamerika und Asien und beschäftigt ca. 6.500 Mitarbeiter.