Die bayerische Umweltstaatssekretärin Melanie Huml betonte in Brüssel die große Bedeutung der Klimaschutzanstrengungen. Danach dürfen nur noch 750 Milliarden Tonnen Kohlendioxid in die Atmosphäre abgegeben werden, wenn das 2-Grad-Ziel erreicht werden solle. Bliebe der Ausstoß auf heutigem Niveau, wäre das Budget schon in 25 Jahren erschöpft.
Die steigende Nachfrage mache Abfall – als Sekundärrohstoff und Sekundärenergieträger – für die Wirtschaft attraktiv, betonte die Staatssekretärin in ihrer Rede und verwies darauf, dass sich mittlerweile ein Kampf um die Ressource Abfall entwickle, der die bisherigen Verwertungswege auf den Prüfstand stellen werde. Ziel aller Bemühungen müsse deshalb ein Rohstoffmanagement sein, das Umweltschutz, Klimaschutz sowie Rohstoff- und Energieersparnis mit dem ökonomischen Nutzen zusammenführe.
Der Präsident des bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung, Burkhard Landers ist davon überzeugt, dass es ein großes Potenzial gebe, noch mehr für Ressourcen- und Klimaschutz zu tun. Landers verwies auf Zahlen des Beratungsunternehmens Prognos, das ermittelt hatte, dass die in der Abfallwirtschaft realisierte Reduzierung von CO2-Emissionen für die 27 EU-Mitgliedsländer insgesamt 206 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente betragen habe. „Alleine durch das Aufbereiten verschiedener Abfallströme zu Sekundärstoffen, die die Primärstoffe ergänzen, wird ganz praktisch eine große Menge an Treibhausgasen eingespart“, erläuterte der bvse-Präsident.
Um das Potenzial der Branche für Klima- und Ressourcenschutz auszuschöpfen müssten jedoch die gesetzlichen Rahmenbedingungen stimmen. Burkhard Landers: „Dazu müssen Deponien geschlossen, die stoffliche Verwertung, also das Recycling, forciert und letztlich, am Ende der Verwertungskaskade, die thermische Verwertung mit Kraft-Wärmekopplung optimiert werden.“