Laut einer Pressemitteilung der SAA hat die aus den Begleitdokumenten bestimmte Primärmenge gefährlicher Abfälle gegenüber 2007 um 12 Prozent zugenommen. Gefährliche Bau- und Abbruchabfälle (883.009 t) weisen mit 51 Prozent den größten Anteil auf. Für diese Abfälle ist im Vergleich zum Vorjahr ein extrem starker Anstieg um 26 Prozent zu verzeichnen. Dieser beruht überwiegend auf dem erhöhten Aufkommen an Boden, Gleisschotter und kohlenteerhaltigen Bitumengemischen.
Die Menge an typisch produktionsspezifischen Abfällen (798.625 t) ist im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2007 lediglich um ein Prozent angewachsen. Ihr Anteil am Primäraufkommen gefährlicher Abfälle beläuft sich auf 46 Prozent.
Ein Mengenplus wurde auch bei Salzschlacken aus der thermischen Aluminium-Metallurgie und bei Bearbeitungsemulsionen aus der Oberflächenbearbeitung von Metallen festgestellt. Der Rest sind übrige Abfälle, die nicht bei Produktionsprozessen anfallen (62.823 t).
Wie es in der Pressemitteilung weiter heißt, hat der Export von gefährlichen Abfällen ins Ausland mit 44.803 Tonnen nach einem leichten Rückgang in den vergangenen zwei Jahren den höchsten Wert seit dem Jahr 2002 erreicht. Der bedeutendste Exportstrom besteht aus Salzschlacke aus der Aluminiumschmelze, die hauptsächlich zur Rückgewinnung des Salzanteils nach Frankreich gebracht wird. Nennenswerte Abfallmengen exportiert Baden-Württemberg nach Frankreich, dahinter folgen mit wesentlichen Anteilen die Niederlande und Belgien.
Die Entwicklung der Mengen an gefährlichen Abfällen, die aus dem Ausland importiert werden (252.805 t), verläuft seit dem Jahr 2002 steigend. Es handelt sich laut SAA vor allem um Abfälle aus ausländischen Entsorgungseinrichtungen, überwiegend Verbrennungsanlagen, die in Versatzbergwerken verwertet werden. Die größten Anteile werden aus Italien, der Schweiz und Österreich nach Baden-Württemberg verbracht.
Die meisten Abfälle, die grenzüberschreitend verbracht werden, sind nicht gefährliche Abfälle. Im Jahr 2008 wurde für die Importströme ein starker Anstieg registriert, während für die Exportmengen eine fallende Tendenz festgestellt wurde. Die nach Baden-Württemberg eingeführte Menge lag bei 367.777 Tonnen, die in Baden-Württemberg erzeugte und zur Entsorgung ausgeführte Menge bei 364.996 Tonnen.
Über ein Drittel der importierten Abfälle wird über- und untertägig abgelagert. Schwerpunkte dabei sind die Ablagerung von Bodenaushub auf übertägigen Abbaustätten und der Bergversatz von Aschen und Schlacken aus Abfallverbrennungsanlagen. Die Abfälle stammen laut SAA hauptsächlich aus der Schweiz, Italien und Österreich. Beim Export von nicht gefährlichen Abfällen aus Baden-Württemberg hebt die SAA in ihrer Pressemitteilung folgende Abfallströme besonders hervor: Siedlungsabfälle aus vier Landkreisen und Sortierreste von Gewerbeabfällen, die in Kehrichtverbrennungsanlagen in der Schweiz entsorgt werden, sowie Papierschlämme und Faserabfälle, die bei der Ziegelproduktion in Frankreich eingesetzt werden.