In Rheinland-Pfalz wurden demnach im vergangenen jahr rund 776.000 Tonnen Abfälle energetisch genutzt – das entspricht 38,5 Prozent des Gesamtaufkommens aus den Haushalten (ohne Problemabfälle). Der energetisch genutzte Abfall setzt sich zusammen aus Hausrestabfall (323.000 Tonnen, Sperrabfall (100.000 Tonnen), Bioabfall/Gartenabfall (94.500 Tonnen), Holzabfall (64.500 Tonnen), sonstige Abfälle (18.000 Tonnen) und Ersatzbrennstoffe (176.000 Tonnen).
Siedlungsabfälle
Während die den öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträgern überlassene Abfallmenge in den 1990er Jahren stetig abgenommen hatte, gab es nach Inkrafttreten des Ablagerungsverbotes für unbehandelte Abfälle seit 2006 wieder einen deutlichen Anstieg bei den Kommunen. Ursache ist offenbar die vermehrte Überlassung von gewerblichen Abfällen.
Das Gesamtaufkommen an beseitigten und verwerteten Siedlungsabfällen bei den öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträgern belief sich 2008 auf 4,22 Millionen Tonnen. 1990 lag diese Menge noch bei 6,44 Millionen Tonnen. Das Gesamtaufkommen setzt sich zusammen aus 47,7 Prozent Abfälle aus Haushalten, 47,2 Prozent Bau- und Abbruchabfälle, 5,0 Prozent Abfälle aus anderen Herkunftsbereichen und 0,1 Prozent Problemabfälle. Von diesen Abfällen wurden 68,7 Prozent verwertet, 31,3 Prozent wurden einer Beseitigung zugeführt. Wichtigste Verwertungsverfahren waren das Bauabfallrecycling (31,4 Prozent), die Verwertung von Papier, Pappe und Karton, Glas und Leichtverpackung (14,0 Prozent) sowie die Kompostierung / Vergärung (13,3 Prozent).
Die Menge der Haushaltsabfälle ist gegenüber dem Vorjahr geringfügig zurückgegangen (-0,5 Prozent). Neben der stofflichen Verwertung wurden 38,5 Prozent aller Hauhaltsabfälle energetisch genutzt und 31,9 Prozent der Bio-/Gartenabfälle einer Vergärung zugeführt. Für die Leistungen der öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger hatte 2008 ein Vier-Personen-Haushalt im Durchschnitt 178 Euro zu zahlen – 3 Euro weniger als noch 2007.
Sonderabfall
Das Aufkommen an gefährlichen Abfällen hat sich 2008 gegenüber 2007 leicht erhöht (5 Prozent). Abzüglich des Outputs aus Behandlungsanlagen und Zwischenlagern (Sekundärabfälle) verbleibt ein Primäraufkommen von rund 1,55 Millionen Tonnen. Darin sind auch die Mengen enthalten (274.000 Tonnen), die Firmen in eigenen, in Rheinland-Pfalz gelegenen Anlagen entsorgt haben.
Die meisten gefährlichen Abfälle (60 Prozent) sind sogenannte „mineralische Abfälle“ wie teerhaltiger Straßenaufbruch, kontaminierte Böden, belasteter Bauschutt und Gleisschotter. Weitere anfallende Stoffgruppen sind zum Beispiel Reaktions- und Destillationsrückstände, Deponiesickerwasser oder Lösemittel.
Rund 960.000 Tonnen gefährliche Abfälle wurden von außerhalb zur Entsorgung nach Rheinland-Pfalz verbracht, davon 770.000 Tonnen aus anderen Bundesländern. Der Anteil der mineralischen Abfälle an den Importen beträgt 60 Prozent. Fast 620.000 Tonnen wurden in Entsorgungsanlagen anderer Bundesländer und das Ausland (Anteil: 5 Prozent) exportiert.