„Der Markt für den sekundären Rohstoff Altglas fand sich im ersten Halbjahr 2009 in schwierigem Fahrwasser“, erklärt Andreas Uhlen, Vorsitzender des bvse-Fachverbandes Glasrecycling. Der bvse-Fachverband Glasrecycling weist darauf hin, dass die Glasaufbereiter sich in einem wirtschaftlich schwierigen Spagat zwischen hohen Einkaufspreisen einerseits und sinkenden Erlösen für die aufbereiteten Scherben anderseits befinden. Daneben steige die Belastung durch eine gesunkene Nachfrage nach Altglasscherben
Diese nationalen Faktoren hätten auch Einfluss auf die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Altglasaufbereiter im europäischen Markt, so Uhlen. Das hohe Einkaufspreisniveau für Rohscherben versperre faktisch die Vermarktungswege im Ausland. Daraus resultiere ein enormer Kosten- und Absatzdruck für die Unternehmen, die in Deutschland die nationalen Glasmengen verwerten. Insbesondere der Verpackungsmarkt sei hiervon stark betroffen.
Geplante Ausschreibung der Glasverwertung durch DSD verschärft die Situation
„Sollte der Preis- und Kostendruck in Deutschland anhalten, dürften die Scherben-haufen in Deutschland eher größer als kleiner werden“, befürchtet der Vorsitzende des bvse-Fachverbandes Glasrecycling. Gleichzeitig stelle sich nämlich die Marktsituation so dar, dass die qualitativen Anforderungen an die Glasscherben weiter steigen, wie beispielsweise die Störstoffproblematik zeige.
Seiner Einschätzung werde die geplante und viel diskutierte Ausschreibung der Glasverwertung durch DSD diese Situation nochmals verschärfen. Schließlich werde die Frage nach den bestehenden Glasüberhängen auch im Rahmen der geplanten Lohnaufbereitungsszenarien weiter ungelöst bleiben. Es dränge sich schon die Frage auf, ob hier eventuell Probleme des Verpackungsrecyclings von den Dualen Systemen auf dem Rücken der Gesellschaft gelöst werden sollen, kritisiert Uhlen.