Die Grünen wollten von der Bundesregierung unter anderem wissen, wie hoch der Papierverbrauch in den einzelnen Bundesministerien ist und vor allem zu wie viel Prozent der Anteil an Recyclingpapier beträgt. So werden beispielsweise im Justizministerium pro Person jährlich 72 Kilo Büro- und Administrationspapier verwendet. 91,56 Prozent dieser Menge besteht aus recyceltem Papier. Beim Hygienepapier gab das Ministerium an, dass jeder Mitarbeiter im Jahr 2008 12 Kilo verbraucht habe. Dieses Papier ist im Justizministerium zu 100 Prozent recyceltes Papier.
Im Verkehrsministerium dagegen besteht nur 66 Prozent des Hygienepapiers aus recyceltem Papier. Hier verbrauchen die Mitarbeiter 10 Kilo Hygienepapier pro Jahr.
Auch über die Kosten für den Papierverbrauch in den einzelnen Ministerien gab der Bundestag auf die Grünen-Anfrage Auskunft. So gab das Innenministerium beispielsweise im letzten Jahr 78.470,46 Euro für das Ministerium selbst aus, im Geschäftsbereich beliefen sich die Kosten für Papier auf 1.443.254,41 Euro.
Auf die Frage, warum nicht überall zu 100 Prozent Recyclingpapier zu Einsatz komme, antwortete die Regierung: „Gründe für den Nichteinsatz von Recyclingpapier können technischer Art sein, beispielsweise entstanden beim Einsatz dieses Papiers vermehrt Funktionsstörungen und häufige Ausfälle bei Druckern, Vervielfältigungssystemen und
Faxgeräten, was zu einem erhöhten Wartungsaufwand führte.“ Man erwarte aber, dass sich der Recyclinganteil beim Papierverbrauch in den nächsten Jahren erhöhen würde.
Des weiteren gab die Regierung bekannt: „Eine Umstellung auf eine 100-prozentige Versorgung des Hygienepapiers aus Recyclingpapier ist im BMI beabsichtigt.“
In einer weiteren Frage wollten die Grünen wissen, ob neben dem Bundesumweltministerium weitere Ressorts ein zertifiziertes Umweltmanagementsystem einführen werden. In ihrer Antwort versicherte die Bundesregierung, dass in den meisten Ministerien geprüft werde, wann und in welchem Umfang das Umweltmanagementsystem eingeführt werden könne.