Nach Angaben der Verbands Deutscher Papierfabriken (VDP) setzten die Fabriken von Januar bis April 2009 mit 4,70 Millionen Tonnen 10,6 Prozent weniger Altpapier ein als im Vergleichszeitraum 2008. Grund hierfür sei vor allem der Rückgang von Presseerzeugnissen. Einige Maschinen würden seit geraumer Zeit still stehen.
Da das produzierende Gewerbe weniger Abfälle erzeuge, ging mit zyklischer Verzögerung laut bvse nun auch die erfassbare Altpapiermenge seit Februar deutlich zurück. Dass die Lagerbestände der bvse-Mitglieder relativ gering sind, läge auch an „befriedigenden“ Altpapierorders aus Asien. „Im April durchgeführte Abstellmaßnahmen von Papiermaschinen bei den europäischen Abnehmern führten dank der guten Altpapier-Exportaufträge nicht zu wesentlichem Altpapier-Bestandsaufbau bei unseren Unternehmen“, sagt Neuhaus. Die Erlöse würde sich seit April auf niedrigem – und oft nicht kostendeckendem – Niveau stabilisieren.
„Grund zum Aufatmen bietet dieses Innehalten im Preisverfall jedoch nicht“, bedauert der bvse-Fachverbandsvorsitzende. Zunächst müssen die Altpapierentsorger die „herben Verluste durch die Bestandsabwertung zum Jahreswechsel verdauen“. Die Wirtschaftskrise zwinge die Entsorger nochmals verschärft zu Kostenkontrolle, zur Nutzung möglicher Synergieeffekte und zur regionalen Kooperationen. Derzeit sieht Neuhaus keine wesentlichen positiven Impulse aus der Weltwirtschaft, die sich auf die Lage der Altpapierentsorger auswirken könnten.