Gegenüber dem letzten Jahresviertel 2008 (minus 46 Prozent) habe sich der Rückgang bei den Bestellungen im ersten Quartal dieses Jahres damit noch einmal beschleunigt, so die Wirtschaftsvereinigung Stahl. Der Einbruch sei damit so stark wie noch nie zuvor in der Nachkriegszeit und habe nahezu alle Produktgruppen betroffen.
Der Auftragsbestand habe sich den Daten zufolge gegenüber Jahresbeginn weiter verringert und liegt nun mit 5,4 Millionen Tonnen auf dem niedrigsten Niveau seit der Wiedervereinigung. Die Rohstahlproduktion lag in den ersten vier Monaten des laufenden Jahres mehr als 40 Prozent unterhalb des Vergleichszeitraums aus dem Vorjahr.
Im März hätten sich allerdings erste Anzeichen für eine Bodenbildung gezeigt, teilt die Stahl-Vereinigung mit. In der Stahlindustrie lagen sie im April zum ersten Mal seit Oktober wieder über der Zwei-Millionen-Tonnen-Grenze. Im weniger
schwankungsanfälligen Zweimonatsvergleich März-April zu Januar-Februar ist das
Ordervolumen saisonbereinigt um 25 Prozent gestiegen.
Der Vorjahresvergleich fiel im April mit minus 46 Prozent aber noch immer
ausgesprochen hoch aus. Die konjunkturelle Grundtendenz bleibt angesichts hoher
Lagerbestände im Distributionssektor und bei den Endkunden, sowie einer weiterhin
deutlich unterdurchschnittlichen Bedarfssituation schwach. Auch das zweite Quartal
dürfte daher von scharfen Produktionseinbrüchen geprägt sein. Eine nachhaltige
Trendwende ist noch nicht in Sicht.