Dies geht aus den Zahlen hervor, die der Vorsitzende der PlasticsEurope Deutschland gestern in Frankfurt der Presse präsentierte. Wie Günter Hilken sagte, erlebte die Branche ein nie gesehenes Wechselbad zunächst extrem hoher und dann sinkender Rohstoffkosten, einer boomenden und dann partiell zusammenbrechenden Nachfrage und von Preisen, die von beiden Seiten massiv unter Druck standen.
Die Kunststofferzeuger wollen den Standort Deutschland verstärkt ausbauen. Dies könne laut Hilken nur gelingen, wenn Wirtschaft und Politik an einem Strang zögen. Insgesamt müsse Deutschland attraktiver für Investitionen aus dem In- und Ausland werden. Dazu gehöre aus Sicht der Kunststofferzeuger insbesondere auch der Abbau von Bürokratie und der Verzicht auf deutsche Sonderwege in der Energiepolitik.
Da Kunststoff ein besonders energieeffizienter Werkstoff sei, sollten die Regierung zusätzliche steuerliche Anreize zur energetischen Sanierung von Gebäuden setzen. Außerdem sollten Emissionszertifikate für energieintensive Branchen auf Basis anspruchsvoller technischer Standards unentgeltlich zugeteilt werden.
Mit einer durchschlagenden konjunkturellen Besserung rechnet die Kunststoff-Industrie nicht vor 2010. Seine Branche sei darauf vorbereitet, so Hilken. Man habe frühzeitig mit der Anpassung an schwierige Rahmenbedingungen begonnen, mit Kostensparprogrammen ebenso wie mit Effizienzsteigerungs- und Restrukturierungsprogrammen. Im Personalbereich werde man mit flexiblen Maßnahmen den wirtschaftlichen Notwendigkeiten Rechnung tragen.