Auf der Internetseite der Umweltschutzorganisation schildert Sigrid Totz die Ergebnisse der Recherche. Ausgangspunkt war die südenglische Grafschaft Hampshire. Dort hat der Rat die Firma BJ Electronics mit dem Recycling ausgemusterten Elektroschrotts beauftragt.
Nach einem anonymen Wink präparierte Greenpeace einen unbrauchbaren Fernsehapparat mit einem Sender, brachte ihn nach Hampshire zum Recyclinghof und verfolgte von dort mittels GPS (Global Positioning System) den Weg über alle Stationen.
BJ Electronics warf das Gerät mit anderen ungeprüft in einen Container, deklarierte den Schrott als Secondhandware und verschiffte ihn nach Nigeria. Aber auch andere Entwicklungsländer wie Ghana, Pakistan, Indien und China seien bevorzugte Ziele des E-Schrottexports aus Europa.
Greenpeace macht darauf aufmerksam, dass Elektroschrott hochgiftig, und der Export nach EU-Recht illegal ist. Zwar sollen Verbraucher ausgediente Elektrowaren zum Recycling an den Handel oder andere ausgewiesene Stellen zurückzugeben, doch was nach der Rückgabe damit passiert, können sie nicht verfolgen, kritisieren die Umweltschützer. Das Recyclingsystem biete skrupellosen Geldmachern Schlupflöcher. Immer noch landen große Mengen des Sondermülls in Entwicklungsländern.
Dort wird er von den Ärmsten der Armen, oftmals Kindern, mit bloßen Händen auseinandergenommen. Sie hantieren ungeschützt mit Blei, das die Fortpflanzung beeinträchtigen kann, mit Quecksilber, das Nervenschäden und Cadmium, das Nierenschäden hervorruft.
Greenpeace fordert von den Elektronikherstellern, sich für ihren Schrott verantwortlich zu zeigen. Das heißt in erster Linie, die giftigen Bestandteile aus den Produkten zu entfernen und durch ungiftige zu ersetzen.