Die Mehrheit der BDSV-Mitglieder rechnet frühestens im 1. Quartal 2009 wieder mit steigenden Schrottverkäufen. Dies ergab eine Blitzumfrage unter den Mitgliedern der BDSV. Einige Unternehmen sprechen auch von der Gefahr von Entlassungen, falls sich die Schrottzukäufe nicht bald wesentlich verbessern.
Obwohl der Verband damit rechnet, dass die Bedeutung des Sekundärrohstoffes Stahlschrott weiter wächst, fordert die BDSV von der Politik schnelles und entschlossenes Handeln. In diesem Zusammenhang sei das vor kurzem von der EU-Kommission verabschiedete Rohstoffpaket zu begrüßen, wo eine Reihe von Maßnahmen vorgeschlagen werden, um einen drohenden Rohstoffengpass in Europa zu begegnen.
Dabei spiele auch die Förderung der Abfallverwertung eine wichtige Rolle. So beabsichtigte die EU-Kommission in Zusammenarbeit mit den Mitgliedstaaten eine wirksamere Überwachung von illegalen Abfallexporten, die der Stahlschrottbranche bereits seit Jahren große Sorgen bereitet. Seit dem Inkrafttreten der Altfahrzeugverordnung Ende 2000 habe die Branche weit über 100 Millionen Euro in modernste Shreddertechnik investiert, doch die Auslastung dieser Anlagen sei durch die illegalen Altfahrzeugexporte gefährdet. Einige dieser Anlagen müssten bereits stillgelegt werden.
Die BDSV fordert erneut die Anerkennung von Stahlschrott als Sekundärrohstoff und die Beseitigung von Handelshemmnissen. Außerdem könnte eine zeitlich befristete Subventionierung von Recyclingverfahren – wie Anschubfinanzierung, Investitionsbeihilfen, Mehrwertsteuerbefreiung – in Zeiten der Krise hilfreich sein, heißt es in einer Mitteilung zur Pressekonferenz. Zudem ist die BDSV der Auffassung, dass die neue Chemikalienverordnung Reach und viele andere „bürokratische Monster“ nicht zu weiteren Verwerfungen im Recyclingsektor führen dürfen.
Begrüßt wird von der BDSV auch das vom Bundesumweltministerium vorgelegte Papier für eine „Ökologische Industriepolitik“. Danach sollen „ökologische“ Dienstleistungen und Produkte belohnt werden und diejenigen, die zu einer starken Umweltbelastung beitragen, ökonomisch belastet werden.