Wie aus einer kürzlich erschienenen Pressemitteilung der SAA hervorgeht, beinhaltet diese Summe das Ergebnis der Auswertung der Begleitdokumente (Primäraufkommen: 1,56 Millionen Tonnen) und der der SAA vorgelegten sonstigen Mengennachweise bei einer Freistellung vom Nachweisverfahren (99.286 Tonnen). Der dritte Bestandteil des Gesamtaufkommens ist der vom Statistischen Landesamt Baden- Württemberg ermittelte Wert für die betriebliche Eigenentsorgung (62.675 Tonnen).
Die aus den Begleitdokumenten bestimmte Primärmenge gefährlicher Abfälle ist gegenüber dem Vorjahr um 5 Prozent gestiegen. Typisch produktionsspezifische Abfälle (787.536 Tonnen) weisen mit 50 Prozent den größten Anteil auf. Diese Abfälle haben im Vergleich zum Vorjahr um etwa 6 Prozent zugenommen, heißt es in der Pressemitteilung.
Der aktuelle Anstieg beruht überwiegend auf dem erhöhten Aufkommen bei Abfällen aus der Oberflächenbearbeitung von Metallen sowie thermischen Prozessen sowohl aus der Eisen- und Aluminiumindustrie als auch aus der Abfallbehandlung.
Außerdem ist die Menge an gefährlichen Bau- und Abbruchabfällen (702.958 Tonnen) im Vergleich zum Vorjahreszeitraum laut SAA um 6 Prozent angewachsen. Ihr Anteil am Primäraufkommen gefährlicher Abfälle beläuft sich auf 45 Prozent. Die restlichen 5 Prozent sind übrige Abfälle, die nicht bei Produktionsprozessen anfallen (70.468 Tonnen).
Der Export von gefährlichen Abfällen ins Ausland (30.725 Tonnen) geht nach einem Anstieg in den Jahren 2002 bis 2005 wieder leicht zurück. Der bedeutendste Exportstrom besteht aus hochkalorischen Flüssigkeiten, die in Zementwerken als Energieträger genutzt werden.
Nennenswerte Abfallmengen exportiert Baden-Württemberg laut SAA nach Frankreich, dahinter folgen mit wesentlichen Anteilen Belgien und die Schweiz. Die Entwicklung der Mengen an gefährlichen Abfällen, die aus dem Ausland nach Baden-Württemberg verbracht werden (198.996 Tonnen), verläuft seit dem Jahr 2002 steigend. Es handelt sich vor allem um Abfälle aus ausländischen Entsorgungseinrichtungen, überwiegend Verbrennungsanlagen, die in Versatzbergwerken verwertet werden. Die größten Anteile werden aus Italien, Österreich und der Schweiz importiert.
Die meisten Abfälle, die grenzüberschreitend verbracht werden, sind nicht gefährliche Abfälle. 2007 wurde für die Import- und speziell die Exportströme eine fallende Tendenz festgestellt. Die nach Baden-Württemberg eingeführte Menge lag bei 227.077 Tonnen, die in Baden-Württemberg erzeugte und zur Entsorgung ausgeführte Menge bei 421.567 Tonnen. Über ein Drittel der importierten Abfälle wird über- und untertägig abgelagert. Den Schwerpunkt dabei bildet der Bergversatz von Aschen und Schlacken aus Abfallverbrennungsanlagen. Die Abfälle stammen hauptsächlich aus Italien, Frankreich und der Schweiz.
Beim Export von nicht gefährlichen Abfällen aus Baden-Württemberg hebt die SAA in ihrer Pressemitteilung folgende Abfallströme hervor: Siedlungsabfälle aus sechs Landkreisen sowie Sortierreste aus Gewerbeabfällen, die in Kehrichtverbrennungsanlagen in der Schweiz entsorgt werden, und Holzabfälle, die in der italienischen Spanplattenindustrie eingesetzt werden.
Zum Hintergrund: Die SAA Sonderabfallagentur Baden-Württemberg GmbH (SAA) überwacht und genehmigt als zentrale Stelle in Baden-Württemberg die innerdeutsche Entsorgung von gefährlichen Abfällen sowie die grenzüberschreitenden Verbringungen sowohl gefährlicher als auch nicht gefährlicher Abfälle. Die aus der Tätigkeit der SAA gewonnenen Ergebnisse des Jahres 2007 wurden in dem Zahlenreport „SAA-Daten 2007“ veröffentlicht.