„Stahlrecycling mit seiner jahrhundertealten Tradition ist ein herausragendes Beispiel für nachhaltiges Wirtschaften,“ sagte der Präsident der BDSV im Rahmen seiner Rede zur diesjährigen Verbandstagung.
Das Wiedereinschmelzen von Schrotten schone Umwelt- und Energieressourcen. Die Sicherung von Tausenden von zukunftsfähigen Arbeitsplätzen stellt den sozialen Aspekt und damit den dritten Pfeiler der Nachhaltigkeit dar.“ Um dieser großen
Bedeutung für Industrie und Gesellschaft auch langfristig gerecht werden zu können, seien jedoch noch viele wirtschafts-, umwelt- und arbeitsmarktpolitische Maßnahmen notwendig, so Kahle. Bei einer weiter wachsenden Weltbevölkerung bestünden die größten Herausforderungen einer zukünftigen Industriepolitik in der Sicherung von energetischen und metallischen Rohstoffen.
Der Stahlrecycling-Verband fordert des Weiteren, dass über Deponieverbote nachgedacht werden müsse, um zu verhindern, dass wirtschaftliche verwertbare Stoffströme deponiert werden. Auch seien Steuererleichterungen geeignete Instrumente, um die Rohstoffsicherung für die europäische Industrie zu gewährleisten. Gleichermaßen sei die hohe Bedeutung der Sekundärrohstoffwirtschaft in der europäischen Industrie noch stärker politisch hervorzuheben. Dies könne durch Imagekampagnen, Ressourceneffizienzvorgaben und Überprüfung bürokratischer Hürden angestoßen werden.
Eine weitere Herausforderung sieht der BDSV-Präsident im Fachkräftebedarf in der Recyclingbranche. Die Unternehmen müssten „massiv für ihre Leistungen werben“ und bestehende Berufsbilder an die neuen Anforderungen angepasst und modernisiert werden. Hier beklagt Karle, dass die Politik immer wieder Steine in den Weg, hierzu gehört die neue Chemikalienverordnung Reach genauso wie praxisfremde Neuregelungen der Umsatzsteuer,“ sagte Jürgen Karle abschließend.