Nach Preisrückgängen auf dem deutschen Markt im Juli (5 bis 40 €/t) und August (50 bis 100 €/t) kam es im September zu einem Preisverfall, der sich je nach Region, Ausgangslage und Sorte zwischen 80 und 140 €/t bewegt. Jürgen Karle, Präsident der BDSV – Bundesvereinigung Deutscher Stahlrecycling- und Entsorgungsunternehmen, betont, dass der negative Preistrend weltweit gilt. Ein Hauptgrund für diese Entwicklung läge in der schlechter gewordenen Beschäftigungslage der Betonstahlwerke, heißt es in einer Pressemitteilung der BDSV. In Marktkreisen spricht man von einem Preisrückgang für Betonstahl in den letzten Monaten von über 400 USD/t.
Diese rückläufige Entwicklung scheint noch nicht gestoppt. Als Gründe dafür werden unter anderem die Immobilienkrise und die Beeinträchtigung der Bautätigkeit in der Ölregion durch den Ramadan genannt.
Im Tiefseegeschäft sind kleinere Abschlüsse von Europa in Richtung Türkei und von den USA in Richtung China getätigt worden. Sie stellen nach Ansicht von Marktteilnehmern aber noch keine Trendwende dar.
Darüber hinaus geht man vorerst eher von einem schwachen US-Inlandsmarkt aus. Hinweise zu einem möglichen Wiederaufleben des Schrottmarktes in China, Indien, Südkorea oder Taiwan seien noch nicht gesichert.
Jürgen Karle: „Für den europäischen Markt gilt unverändert die Feststellung, dass erst dann mit einer Änderung gerechnet werden kann, wenn die spanischen und türkischen Werke wieder als Schrottnachfrager mit bedeutenden Mengen auf den Kontinent zurückkehren und das Überangebot an Altschrott abgebaut werden kann.“