Schleppendes Bedarfswachstum, neu anlaufende Produktion sowie der Rückzug einiger Investoren von den Märkten für Commodities haben die Preise einbrechen lassen. Infolgedessen sind Produzenten, die am oberen Ende der Kostenkurve profitabel arbeiteten, in den Verlustbereich gerutscht.
Steigende Kosten, die während des laufenden Rohstoffbooms die Norm geworden sind, werden nämlich nicht länger durch steigende Produktpreise wettgemacht.
Den stärksten Druck verzeichnet das in hohem Maße energieintensive Aluminium. Hier gibt es den geringsten Raum für einen weiteren Rückgang, denn die extrem hohen Kosten für Erdöl und Kohle machen den Produzenten Preissenkungen unmöglich.
So soll sich in China rund ein Drittel der Schmelzkapazität von insgesamt 14,2 Millionen Jahrestonnen im oberen Kostenbereich bewegen. Diese Betriebe stünden zudem noch stärker unter Druck, nachdem die chinesische Regierung im vergangenen Jahr die Präferenzzölle im Energiebereich abgeschafft habe. Darüber hinaus bestehe eine ernstliche Gefahr von Stromversorgungsproblemen in den Sommermonaten, die in den Küstenregionen jetzt schon zu spüren seien, meint eine Analystin vor Ort.
Auch Nickel wird auf derzeitigem Niveau gut abgesichert gesehen. Zwar hatten Produktionskürzungen der Rostfreiindustrie und hohe Lagerbestände länger auf den Preisen gelastet als erwartet. Nachdem aber Nickel seit Anfang Mai um 25 Prozent auf knapp über 22.000 US-Dollar pro Tonne gefallen ist, kämpfen die chinesischen Roheisenproduzenten darum, profitabel zu bleiben. Sie stehen unter dem doppelten Druck sinkender Metallpreise und stark gestiegener Kosten für Kokskohle.
Chinas Produktion von Nickelroheisen war erstmals 2006 auf der Bildfläche erschienen und hatte sich rasch entwickelt, als Nickel die Rekordmarke von 51.800 US-Dollar pro Tonne erklomm.
Im vergangenen Jahr lieferten die Roheisenproduzenten etwa 100.000 Tonnen Nickelinhalt an den Markt und entwickelten sich damit zu einem wichtigen Swing-Faktor bei diesem Rohstoff für die Rostfreierzeugung. Inzwischen sind aber die Kosten dieser neuen Produzenten erheblich gestiegen.
Für Zink hatten schon länger bärische Prognosen gegolten, und für 2008 wird ein massiver Überschuss erwartet. Im ersten Quartal, als die anderen Metallpreise zusammen mit Gold und Energie in die Höhe schossen, zeigte Zink nur eine verhaltene Resonanz.
Seither sind die Preise stetig zurückgegangen, und in der vergangenen Woche hatten sich die Verluste noch beschleunigt. Dadurch seien die Preise auf ein Niveau gesunken, das einige Minen zur Schließung zwingen dürfte, sagn Analysten.
Teck Cominco hat bereits im vergangenen Monat eine mögliche Schließung ihrer australischen Zinkmine Lennard Shelf (70.000 t) in den Raum gestellt und die Wirtschaftlichkeit anderer Projekte in Frage gezogen.