„Der neue „Service“ wird zwar kostenlos angeboten, aber den wenigsten Bürgern ist klar, dass ihnen die Erlöse aus der bisher vom kommunalen Entsorger organisierten Altpapiersammlung zukünftig nicht mehr zugute kommen, und so Gebührensteigerungen zu befürchten sind“, warnt Opphard.
Um den Bürger vor einer solchen „Aushöhlung“ kommunaler Zuständigkeiten zugunsten von Gewinnen für die Privatwirtschaft zu schützen, haben einige Kommunen den Rechtsweg beschritten. So hat die Stadtreinigung Hamburg erreicht, dass das private Entsorgungsunternehmen Remondis keine Blauen Tonnen aufstellen darf, bis eine weitere gerichtliche Entscheidung vorliegt.
Diese aktuelle Entscheidung kann als Absage an eine „wilde“ Aufstellung von Tonnen durch private Entsorgungsunternehmen gewertet werden. Für Opphard ist dies allerdings nicht viel mehr als eine Verschnaufpause: „Wie das Gericht letztendlich entscheidet, ist noch völlig offen. Wenn die kommunalen Entsorgungsunternehmen im Sinne ihrer Bürger und nachhaltiger Entsorgungsstrukturen handeln wollen, müssen sie den Haushalten selbst eine Blaue Tonne zur Altpapiersammlung zur Verfügung stellen.“
Laut Opphard ist dies momentan die einzige Möglichkeit, den Bürgern die Erlöse aus der Wertstoffsammlung zu sichern.
Der vielerorts stattfindende „Häuserkampf“ führt schon dazu, dass einigen Bürgen gleich mehrere Tonnen von unterschiedlichen Entsorgungsunternehmen vor die Tür gestellt werden. Ein derartiger Zustand dürfe nicht Raum greifen und zu Lasten von Bürgern und Umwelt gehen, da jede zusätzliche Sammeltour auch zusätzlichen Lkw-Verkehr, Lärm und damit eine stärkere Umweltverschmutzung bedeute.
Opphard: „Ein echter Service und Mehrwert für die Bürger kann am besten durch ein kommunales Entsorgungsunternehmen gewährleistet werden, da nur diese die unterschiedlichen Sammelsysteme koordinieren dürfen und können.“