Grund für diese Fusionswelle seien die strengen Effizienzvorgaben der Anreizregulierungsverordnung (ARegV). Wie aus der Studie hervorgeht, sehen die meisten der befragten Fach- und Führungskräfte ihre Wachstumsaussichten durch diesen staatlich verordneten Sparkurs beeinträchtigt. Um dem entgegenzuwirken, wolle die Mehrheit mit strategischen Partnern kooperieren. Während sich kleinere Stadtwerke zu Einkaufsgemeinschaften zusammenschließen, stehen laut Steria bei großen Versorgern Fusionen und Übernahmen auf der Agenda.
Oberstes Ziel der Kooperationsbemühungen sei das Senken der Kosten. Die Umsetzung der Vorgaben des Energiewirtschaftsgesetzes und der ARegV binde mittelfristig bei 68 Prozent der Versorger erhebliche Mittel. Mit strategischen Partnern wollen die in der Studie befragten Fach- und Führungskräfte massive Einsparungen erzielen, um sich einen größeren finanziellen Spielraum für Investitionen in neues Wachstum zu verschaffen. Zudem wollen 65 Prozent der Befragten mit Hilfe strategischer Allianzen neue Geschäftsfelder aufbauen. Hierzu gehöre zum Beispiel die Erweiterung des Dienstleistungsangebots über die Energielieferung hinaus.
Für den „Branchenkompass Energieversorger 2008“ wurden 100 Führungskräfte aus 100 der größten Energieversorger Deutschlands zu den Branchentrends, Investitionszielen und Unternehmensstrategien befragt. Diese Unternehmen repräsentieren laut Steria die drei wichtigsten Gruppen der deutschen Energiewirtschaft: Stadtwerke, Regionaldienstleister und die vier großen Energiekonzerne.