Der Präsident der DGAW, Thomas Obermeier zeigte Prof. Vladimir Kopotaev und seinem Team zunächst die EBS Aufbereitungsanlage der Firma FEHR in Döllnitz. Dort wird aus Gewerbeabfall zu 60 Prozent qualitätsgesicherter Ersatzbrennstoff hergestellt, der unter anderem im Braunkohlekraftwerk Jänschwalde mit verbrannt wird. Insbesondere die mechanische Aufbereitung und die Infrarotspektroskopie zur Sicherung eines definierten Chlorwertes beeindruckte die russischen Gäste, als auch die Tatsache, dass ein mittelständisches Unternehmen in innovative Technik und zukunftsweisende Abfallwirtschaft investiert.
Danach wurde die Abfallverbrennung in Leuna der MVV besucht. Die russischen Experten haben zuvor Anlagen in Österreich besucht und lobten den klaren Aufbau und die effektive Arbeit in den zwei Verbrennungslinien in Leuna. In den Diskussionen wurden den ausländischen Gästen Hinweise für den Aufbau einer zukunftsweisenden Abfallwirtschaft gegeben. Aus aktuellem Anlass hat die DGAW e.V. auch darauf hingewiesen, dass insbesondere der Rechtsrahmen eindeutig sein muss und die Vollzugs- und Überwachungsorgane entsprechend auszustatten und auszubilden sind, um Verwerfungen in der Abfallwirtschaft, wie wir sie zurzeit in Deutschland mit den „Tongruben“ haben, zu vermeiden.
Sowohl die Vertreter von FEHR als auch von MVV begrüßten den öffentlichen Druck, der auch von der DGAW e.V. organisiert wird und sie berichteten, dass sowohl mehr Abfallmenge seit der öffentlichen Diskussion um die „Tongruben“ angedient wird, als auch die Preise wieder leicht anziehen.
Russische Abfallexperten informieren sich in Sachsen-Anhalt über neue Technik
Die DGAW e.V. und die Region Nischnij Novgorod kooperieren auf dem Gebiet der Abfallwirtschaft. Eine Delegation der Universität Perm, die für die Erstellung der Abfallwirtschaftskonzeption in NiNo verantwortlich zeichnet, besichte die DGAW in Sachsen-Anhalt.