In Schweden werden aufgrund des dortigen Deponierungsverbot nur rund 5 Prozent der Abfälle abgelagert. Etwa 47 Prozent gehen in Verbrennungsanlagen mit Energierückgewinnung, aus weiteren 47 Prozent werden Rohstoffe zurückgewonnen, Kompost oder Biogas erzeugt, berichtet Freesen & Partner mit Bezug auf den schwedischen Entsorgungsverband Avfall Sverige. Damit stoßen die schwedischen Behandlungskapazitäten an ihre Grenzen.
Die Menge des energetisch verwerteten Siedlungsabfalls stieg den Angaben zufolge zwischen 2002 und 2006 um 26 Prozent. Dafür stünden 29 Anlagen zur Verfügung, in denen 11,5 Terawattstunden (TWh) Energie produziert würden. Diese verteilten sich auf 1,2 TWh Strom für die Versorgung von 200.000 Haushalten und 10,3 TWh Wärme, ausreichend für die Versorgung von 700.000 Haushalten. Der eingesetzte Abfall setzt sich dem Bericht zufolge aus 2,1 Millionen Tonnen Haushaltsabfall und weiteren 1,9 Millionen Tonnen Industrieabfall und andere Abfälle zusammen.
Im Vergleich zu vielen anderen europäischen Ländern verschafft dabei das flächendeckende Fernwärmesystem in Schweden einen deutlichen Vorteil bei der Nutzung von Abfallenergie. Gleichzeitig gelten in dem nordischen Land strenge Auflagen für Luft- und Gewässerreinhaltung. „Hierdurch bieten sich wiederum Geschäftsmöglichkeiten für Anbieter von Rauchgasreinigung und fortschrittlichen Sortiertechniken“, so Freesen & Partner.