Verbessertes Recycling von Tonerkartuschen

Die AU+T hat ein neues Verfahren für das Recycling von Tonerkartuschen entwickelt. Unangenehme Nebeneffekte wie Staubexplosionen oder Verbrennungsgase sollen dadurch vermieden werden. Hinzu kommt, dass das Tonerpulver während des Vorgangs so herausgefiltert wird, dass es wiederverwendet werden kann und damit die darin enthaltenen Stoffe (Styrol) nicht einfach in die Umwelt gelangen.

Nach der EU-Richtlinie WEEE über Elektro- und Elektronikaltgeräte von 2003, müssen unter anderem auch Drucker- und Tonerkartuschen von Herstellern zurückgenommen und fachgerecht entsorgt werden. Giftige Emissionen, die beim Verbrennen der Kartuschen in die Luft geraten und hochgefährliche Staubexplosionen in Shredderanlagen zeigen allerdings, dass bisher zahlreiche Versuche Druckerpatronen endgültig zu entsorgen erfolglos geblieben sind.

Nun hat ein Chemnitzer Unternehmen ein Verfahren entwickelt, das genau solche Nebeneffekte verhindert und gleichzeitig Tonerkartuschen nach ihren Bestandteilen, wie Plastik, Metall und Tonerpulver sortiert.

Tonerkartuschen enthalten gefährliche Substanzen und müssen vorsichtig behandelt werden

Hierbei soll den Tonerkartuschen in einem Querstromzerspaner, ein zylinderförmiger Behälter in dem Material mit Hilfe einer sich rotierenden Kette zerkleinert wird, Stickstoff zugeführt werden.

Damit wolle man, nach Aussagen des Geschäftsführers der AU+T Chemnitz, Mirko Winter, einer Staubexplosion entgegenwirken. Anschließend würden die gemahlenen Materialien auf einer Förderschnecke abtransportiert, das Tonerpulver herausgefiltert und das Eisen von anderen Stoffen sortiert werden.

Den gewonnenen Tonerstaub könne man somit beispielsweise in der Betonindustrie, als Farbbeigabe wiederverwenden. Durch die Sortierung verschiedener Kartuschenelemente nach Stoffart, könne man einzelne Materialien wie Plastik und Metall zurückgewinnen und einfacher aufarbeiten.

Die Technologie selbst wird auch auf der IFAT in München zu sehen sein. Der Messestand der AU+T ist in der Halle C3; Stand 111/208.

Zum Hintergrund: Leere Tonerkartuschen mit Tonerrückständen und Ausschussware aus der Produktion enthalten gesundheitsgefährdende Substanzen. Aber auch sie müssen irgendwann einmal entsorgt werden.

Jedes Jahr werden in Deutschland acht Millionen Laserdrucker verkauft. Das entspricht einem Gewicht von etwa 24.000 Tonnen Toner. Viele Firmen bieten an, leere Tonerkartuschen mit Toner wiederaufzufüllen. Dem halten normale Farbpatronen etwa 20 Mal stand. Oftmals landen sie danach im Restmüll und schädigen durch ihre Gifte und Chemikalien ungeniert die Umwelt.

Allein in Deutschland werden pro Jahr rund 40 Millionen Druckerpatronen verbraucht. Davon werden jedoch 90 Prozent widerrechtlich dem Müll zugeführt.

Weitere Informationen unter: www.u-t-chemnitz.de

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