Die Wiederverwertung alter Kunststoffe findet beim Umweltminister und der Öffentlichkeit immer mehr Anklang. Dies berichtete die online-site der ältesten Tageszeitung Namibias, der „az“.
Bei der Einweihung der Recyclinganlage in Okahandja verwies Namibias Umweltminister auf das aktuelle Amtsblatt vom 27. Dezember 2007, worin das neue Umweltgesetz (Environmental Management Act, No. 7 von 2007) rechtsgültig geworden ist.
Das Gesetz erlässt für Staatsabteilungen und Privatnutzern Richtlinien zur schonenden Verwendung von Rohstoffen, zur Bodenerhaltung und zum Umweltschutz.
Eine gute Grundlage für das Windhoeker Unternehmen Plastic Packaging und ihrer Recyclinganlage in Okahandja. Dort landen laut „az“ monatlich 60 bis 70 Tonnen Altplastik aus dem Müll der Hauptstadt und von der Küste, sowie aus dem Süden von Lüderitzbucht und aus den Regionen Ovamboland, Grootfontein, Tsumeb und Otavi.
Der Umweltminister Willem Konjore hat Anfang Februar die Recycling-Fabrik in Okahandja besucht und dabei die Zusammenarbeit von Polymer Recycler mit den anderen Entsorgungsunternehmen wie Move-A-Mess, Rent-A-Drum und Kleentek von Windhoek sowie mit Westcoast Recyclers in Walvis Bay gewürdigt.
Der Sortierprozess wird laut Bennie Venter von Plastic Packaging in Windhoek hauptsächlich auf den Müllhalden der Städte durchgeführt, derweil die Namibia Brauerei direkt Plastikabfall liefert.
Das Altplastik wird in Okahandja zum Teil zur Herstellung von Plastikrohren neu verwendet oder in gekörnter Form zum weiteren Recycling nach Südafrika exportiert.
So wie viele Verbraucher bereitwillig Flaschen, Altpapier und Weißblech getrennt entsorgen, sofern die Abnahme dafür gegeben ist, so würden sie auch schon im eigenen Haushalt mit dem Aussortieren beginnen, wenn dafür ein Netzwerk bestünde.
Mit dem Recycling-Unternehmen in Okahandja sei der Beweis geliefert, dass in Namibia derart große Mengen an Altplastik anfallen, dass die Wiederverwertung sich lohnt.
Plastik scheint jedenfalls als Verpackungsmaterial auch in Namibia auf dem Vormarsch zu sein. Wo früher Einweg- Bierflaschen einzeln, auf Papp-Paletten oder in Plastik-Kästen transportiert wurden, gibt es seit längerem die in Plastik gebundenen Six-Packs, derweil die Einweg-Plastiktüte nach wie vor massenweise als Einkaufstasche kostenlos vergeben wird.
Willem Konjore fordert deshalb alle Lebensmittel-Läden und den Einzelhandel auf, Plastikabfall bereits im Betrieb auszusortieren und den Recyclern zuzuleiten, anstatt alles in den normalen Müll zu werfen, der dann nachträglich auf den Halden unter schlimmen Hygienezuständen nachsortiert werden muss.