In Rheinland-Pfalz kamen 2006 Ministeriumsangaben zufolge Medikamente im Wert von etwa 1,4 Milliarden Euro in Umlauf. Nicht alle Verpackungen wurden vollständig aufgebraucht. Das wirft die Frage auf: Wohin mit den unverbrauchten Resten, nicht eingenommenen Mitteln und abgelaufenen Präparaten? Eine Antwort soll das neue Faltblatt geben, das das Umweltministerium gemeinsam mit der Landesapothekerkammer, Landesärztekammer und Landeszahnärztekammer von Rheinland-Pfalz herausgegeben hat. Das Blatt soll in allen Apotheken des Bundeslandes ausliegen und in Arztpraxen aushängen. Ferner sei es auf der Internetseite des Ministeriums und der drei Landesverbände abrufbar.
Ausgangspunkt für die Entwicklung des Faltblattes „Altmedikamente entsorgen“ war laut Ministerium eine Umfrage des Instituts für sozial-ökologische Forschung im Jahr 2006. Damals habe sich gezeigt, dass nur ein Drittel aller Befragten alte Arzneimittel in der Apotheke abgeben. Etwa 16 Prozent entsorgen alte Tabletten und Kapseln häufig oder gelegentlich über die Toilette. Bei flüssigen Medikamenten seien dies sogar 43 Prozent. Arzneimittel und deren Bestandteile werden in Kläranlagen jedoch kaum oder nur schwer abgebaut. „Deshalb sollten alte Medikamente möglichst in Apotheken abgegeben werden“, sagte Umweltministerin Margit Conrad bei der Vorstellung des neuen Faltblattes am 18. Februar. Ungefähr Dreiviertel der deutschen Apotheken seien an ein kostenloses Rücknahmesystem angeschlossen, das die Entsorgung der abgegebenen Medikamente organisiert. In den Restmüll können die alten Medikamente gegeben werden, wenn dieser verbrannt wird.