Mit dem Vollzug des Abkommens wird die DJJ eine 100-prozentige Tochter der Nucor Corporation. Das Abkommen soll die Tochtergesellschaften und den Grundbesitz für rund 1,44 Milliarden US-Dollar umfassen. Ihren Firmensitz soll die DJJ nach wie vor in Cincinnati behalten.
Eines der Hauptgründe für das Abkommen ist, dass Nucor durch seine Elektrostahlproduktion in hohem Maße vom Schrott abhängig ist.
Nach Einschätzung des bvse-Bundesverbandes Sekundärrohstoffe und Entsorgung könnte diese Verschmelzung eine Signalwirkung für andere große Stahlerzeuger haben. bvse- Stahlschrottexpertin Birgit Guschall-Jaik weist darauf hin, dass die Anbindung an den Schrotthandel in den USA intensiver ist als gegenwärtig in Europa.
Nach Beobachtungen des bvse bemühen sich weltweit viele Stahlhersteller, allen voran Arcelor Mittal, neben horizontalen Verschmelzungen, auch die Rohstoffversorgung durch vertikale Diversifizierungen abzusichern.
Dies ließe sich auch aus den Argumenten ableiten, die Nucor für die Übernahme von DJJ ins Feld führt, heißt es in einer Pressemitteilung des bvse.
So erklärte Daniel DiMicco, Vorstandsvorsitzender und Präsident von Nucor, zu dem Abkommen, dass DJJ über seine Größe und mit seinem exzellenten Führungsteam Nucor eine große Plattform für ein fortgesetztes Wachstum der Elektrostahlproduktion biete. DiMicco geht davon aus, dass das eigene Leistungsspektrum mit der Übernahme von DJJ in vielfältiger Weise erweitert wird.
Durch die Schrottaktivitäten, die Sach- und Fachkunde und DJJs extensive Vermittlertätigkeiten wird es Nucor nun möglich sein, weltweit viele Schlüsselrohstoffe für die Stahlerzeugung zu beschaffen.
Außerdem hofft DiMicco, dass ihm der Schienenservice und das logistische Leistungsvermögen von DJJ einen strategischen Vorteil verschaffen wird.
Wie aus der Pressemitteilung von Nucor zu dem Abkommen hervorgeht, wird das Führungsteam von DJJ, geführt von Keith Grass, weiter in der gleichen Weise wie bisher zur Verfügung stehen.
Die 1.700 Mitarbeiter der DJJ Organisation würden jetzt allerdings verstärkt in das Nucor Team eingebunden. Von einem Arbeitsplatzabbau zur Nutzung von Synergieeffekten ist in der Pressemitteilung hingegen keine Rede.