Die bisherige Genehmigung für die Abfallimporte aus Italien läuft am 14. Februar aus. Ohne eine Verlängerung dürfte dann kein Müll aus der Region Neapel nach Cröbern gebracht werden. Wie ein Präsidiumssprecher erklärte, geht es bei dem Antrag um eine Fristverlängerung und nicht um eine Erhöhung der Liefermenge. Diese betrage nach wie vor 100.000 Tonnen. Wann eine Entscheidung getroffen werde, konnte der Sprecher nicht sagen.
Wegen des Mülls aus Italien war in der vergangenen Woche Sachsens Umweltminister Roland Wöller in die Kritik geraten. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) warf ihm vor, dass der Abfall nicht ordnungsgemäß behandelt und gelagert werde. So würden im Zwischenlager Spröda beispielsweise defekte Ballen gelagert, aus denen der Müll bereits herausquelle. Dies sei ein Verstoß gegen die Auflagen, kritisiert die Umweltorganisation. Wöller hingegen habe zugesichert, dass defekte Müllballen entfernt würden.
Zudem verlangte die Umwelthilfe vom Minister eine Antwort auf die Frage, wie, wann und wo der Müll nach der Sortierung in Cröbern verbrannt werden solle. Bereits seit April 2007 sind nach Angaben des Regierungspräsidiums Dresden 60.000 Tonnen Hausmüll aus der Region Neapel nach Cröbern geliefert worden. Allein in den Straßen von Neapel hatten sich bis Jahresbeginn 110.000 Tonnen Abfall angesammelt.