Die Fotos hatte laut DUH der Bürgerverein sauberes Delitzscher Land gemacht. Darauf ist zu sehen, wie der süditalienische Müll in der MBA Cröbern abgetrennt, in Plastikballen verpackt und im Zwischenlager Spröda gelagert wird. Ein Großteil dieser Ballen ist defekt, so dass der Müll unkontrolliert herausquelle.
Die Einlagerungsgenehmigung für das so genannte Kurzzeit-Zwischenlager sollte im vergangenen November auslaufen, wurde inzwischen aber bis Ende 2008 verlängert. Die Lagerung defekter Ballen sei jedoch ausdrücklich untersagt.
Wöller hatte am 25. Januar bei der Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Landtag versichert, dass defekte Ballen aus dem Zwischenlager entfernt wurden. Wie die Fotos zeigen, ist das offensichtlich nicht der Fall.
Bis Februar sollen in Sachsen aus Italien insgesamt 100.000 Tonnen Müll eintreffen. Davon sollen nach Vorbehandlung in der MBA Cröbern, die über eine Jahreskapazität von 300.000 Tonnen Abfall verfügt, ein Großteil in Spröda und in einem weiteren Kurzzeit-Zwischenlager bei Bitterfeld gelagert werden.
In einem Schreiben an Umweltminister Wöller verlangt die DUH nun detailliert Auskunft über das weitere Vorgehen. „Wir wollen wissen, wie das Land Sachsen und die beteiligten Unternehmen, sich die Auflösung der unhaltbaren Zustände in dem Zwischenlager Spröda vorstellen“, sagt Maria Elander, die Leiterin Kreislaufwirtschaft der DUH.