„Hier ist politisch getrickst und gemauschelt worden. Und dafür muss der Gebührenzahler aufkommen“, meinte CDU-Fraktionschef Eberhard Wicke laut „Hannoverscher Allgemeiner“. Die Regionspolitiker hätten sich 2003 unter völlig falschen Voraussetzungen für die Kalte Rotte entschieden: Bei dem damals genannten Entsorgungspreis von 80 Euro pro Tonne hätten sie an eine billige Lösung im Interesse der Gebührenzahler geglaubt.
Tatsächlich liegt der Preis zurzeit bei 149 Euro. CDU und FDP hatten alternativ gefordert, den gesamten Müll zu verbrennen – und sehen sich nun im Nachhinein bestätigt. „Im Vergleich zur Verbrennung liegen die Kosten für die Kalte Rotte jährlich um 4 bis 5 Millionen Euro höher“, bilanzierte Wicke.
Die Geschäftsführerin der Hannoveraner Abfallwirtschaftsbetrieb aha, Kornelia Hülter, gab zu, dass die Kosten momentan hoch seien. Allerdings sei die Anlage momentan noch nicht voll ausgelastet; statt jährlich 120.000 Tonnen Abfall würden erst 100.000 vorbehandelt.
Umweltdezernent Axel Priebs verteidigte das abfallwirtschaftliche Gesamtkonzept. Die Verbrennung habe bewusst eine niedrigere Priorität eingeräumt bekommen. Zudem sei es dem ehemaligen Regionspräsidenten Michael Arndt und ihm darum gegangen, die technisch hochwertige Deponie Wunstorf-Kolenfeld weiter zu nutzen.