Japans Stahlerzeuger verlegen sich auf JVs

Im Wettbewerb mit ausländischen Unternehmen verlegen sich japanische Stahlerzeuger vermehrt auf Joint Ventures, um ihre eigene Produktion von Fahrzeugblechen unter Einsatz ihrer geschützten Technologien im Ausland zu steigern.

Wie die „Nikkei“ vor kurzem berichtete, bedeutet die Gründung solcher Joint Ventures oder die Auslagerung von Produktion, dass die wertvollen Technologien mit Partnern geteilt werden müssen. Um die wachsende Nachfrage der Autohersteller zu befriedigen, treffen sie den schweren Entschluss zu einer Lizenzierung dieser Verfahren.

So will die Nippon Steel Corp als eine der ersten japanischen Firmen, die ein ausländisches Produktionsnetz errichten wollen, mehr als 100 Milliarden JPY für den Bau von fünf neuen Anlagen durch Joint Ventures investieren. In Reaktion auf Anforderungen von Toyota Motor Corp und anderen Fahrzeugherstellern baut Nippon Steel ihre ausländischen Joint Ventures aus, so dass sie ihre Produkte von dort wie auch vom heimischen Standort aus liefern kann.

Wie die Nikkei weiter schreibt, will die JFE Holdings Inc den Output ihres chinesischen Joint Ventures fast verdreifachen, während sie gleichzeitig Produktion an die deutsche ThyssenKrupp AG auslagert.

Ähnliche Strategien verfolgen Nippon Steel, Sumitomo Metal Industries Ltd und Kobe Steel Ltd in Europa, um die Verschiffungskosten zu reduzieren. Allerdings laufen die Firmen dabei Gefahr, ihre Technologien preiszugeben, denn die Beziehungen zwischen den Stahlerzeugern der Welt sind mittlerweile eng verwoben. So hat die Tata Steel Ltd, die Technik von Nippon Steel nutzt, die Corus Group erworben, die wiederum Partner von Sumitomo Metal ist.

Die indische Tata erhält also Technologie von zwei japanischen Unternehmen. Eigentlich wolle man nicht den größten Teil der eigenen hoch entwickelten Technik weitergeben, meint Akio Mimura, Präsident von Nippon Steel. Es gebe jedoch keine andere Wahl als auf den Bedarf der wichtigen Kunden zu reagieren.

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