2006/07 sei das bisher beste Geschäftsjahr des Konzerns gewesen, bekräftigte Schulz am Sonntag im Vorfeld der Weltstahlkonferenz in Berlin. „Das schon hervorragende Geschäftsjahr 2005/06 ist noch einmal deutlich übertroffen worden.“
Nach Angaben von Schulz hat ThyssenKrupp damit einen Gewinn vor Steuern von rund 3,6 Milliarden Euro ohne Sondereffekte und einschließlich Sondereffekten von rund 3,2 Milliarden Euro erzielt. Der Umsatz sei auf über 50 Milliarden Euro geklettert.
Bis 2010 solle der Umsatz auf rund 60 Milliarden Euro steigen und ein Ergebnis vor Steuern vor Sondereinflüssen von nachhaltig 4 Milliarden Euro erreicht werden, sagte Schulz. Langfristig plane der Konzern dann mit einem Umsatz von 65 Milliarden Euro und einem Vorsteuer-Gewinn von 4,5 Milliarden bis 5 Milliarden EUR.
Der für das Flachstahl-Geschäft verantwortliche Konzernvorstand Karl-Ulrich Köhler verwies darauf, dass ThyssenKrupp auch für die Entwicklung im laufenden Geschäftsjahr 2007/08 schon „positive Signale“ aus dem Stahlmarkt habe.
China bleibe der Wachstumstreiber des internationalen Stahlmarktes, sagte er. Die anderen Regionen der Welt zeigten stabile Tendenzen mit leichter Aufwärtstendenz.
„Die Stahlkonjunktur verstetigt sich auf höchstem Niveau“, sagte Köhler. ThyssenKrupp geht davon aus, dass es noch im laufenden Quartal zu einer Trendwende auf dem Edelstahlmarkt kommen wird.
Im November werde wohl der Tiefpunkt der derzeitig negativen Entwicklung erreicht sein, sagte Konzernvorstand Jürgen Fechter. „Danach geht es wieder aufwärts.“ Bei den Auftragseingängen habe sich dies bereits im vergangenen Quartal gezeigt.
„Wir gehen davon aus, dass der Werkstoff auch in Zukunft nichts von seiner Bedeutung einbüßen wird.“ ThyssenKrupp hat nach Angaben von Fechter die Edelstahl-Produktion in ihren europäischen Werken in den vergangenen Monaten massiv zurückgefahren, um den Markt zu stabilisieren. Die Einschnitte hätten vor allem die Chromnickelstahlgüten betroffen, sagte Fechter.
Die Rücknahme habe in den vergangenen zwei Quartalen bei rund 400.000 Tonnen Rohstahlerzeugung gelegen und damit nahezu 30 Prozent der europäischen Stahlwerkskapazität des Konzerns.
Ähnliche Produktionskürzungen hätten auch die Wettbewerber von ThyssenKrupp vorgenommen. Hintergrund der Marktprobleme beim Edelstahl ist unter anderem der Nickelpreis, der seit Ende 2005 um zeitweise nahezu 350 Prozent auf über 50.000 US-Dollar pro Tonnen gestiegen war.
Dies hatte nach Angaben von Fechter den Marktpreis der nickelhaltigen rostfreien Stähle innerhalb eineinhalb Jahren nahezu verdreifacht und eine starke Verunsicherung bei den Kunden nach sich geführt. Anfang Juni hatte nach den weiteren Worten von Fechter eine Trendwende beim Nickelpreis eingesetzt. Allerdings habe sich der Preis seit Mitte August trotz der Produktionskürzungen wieder erholt. Fechter verwies in diesem Zusammenhang auch auf die deutlich gestiegenen Importe aus China.