Wie der Konzernvorstand, Jürgen Fechter, vor kurzem in Berlin sagte, gehe es danach wieder aufwärts. Bei den Auftragseingängen habe sich dies bereits im vergangenen Quartal gezeigt.
Edelstahl habe zuletzt weltweite Wachstumsraten von 6 Prozent bis 7 Prozent verzeichnet, sagte Fechter. „Wir gehen davon aus, dass der Werkstoff auch in Zukunft nichts von seiner Bedeutung einbüßen wird.“
ThyssenKrupp hat nach Angaben von Fechter die Edelstahl-Produktion in ihren europäischen Werken in den vergangenen Monaten massiv zurückgefahren, um den Markt zu stabilisieren. Die Einschnitte hätten vor allem die Chromnickelstahlgüten betroffen, sagte Fechter. Die Rücknahme habe in den vergangenen zwei Quartalen bei rund 400.000 Tonnen Rohstahlerzeugung gelegen und damit nahezu 30 Prozent der europäischen Stahlwerkskapazität des Konzerns.
Ähnliche Produktionskürzungen hätten auch die Wettbewerber von ThyssenKrupp vorgenommen. Hintergrund der Marktprobleme beim Edelstahl ist unter anderem der Nickelpreis, der seit Ende 2005 um zeitweise nahezu 350 Prozent auf über 50.000 US-Dollar pro Tonnen gestiegen war. Dies hatte nach Angaben von Fechter den Marktpreis der nickelhaltigen rostfreien Stähle innerhalb eineinhalb Jahren nahezu verdreifacht und eine starke Verunsicherung bei den Kunden nach sich geführt.
Anfang Juni hatte eine Trendwende beim Nickelpreis eingesetzt. Allerdings habe sich der Preis seit Mitte August trotz der Produktionskürzungen wieder erholt.