Im Rahmen des Projektes sei zunächst mit Hilfe von Methoden der empirischen Markt- und Sozialforschung die Situation vor Ort aus der Sicht der Betroffenen ermittelt worden, um auch spezifische Hinweise auf die Gründe für die ungenügende Abfallvermeidung und unbefriedigende Müllsituation in der betreffenden GWA zu erhalten. Daraufhin habe das bifa spezielle Methoden der Organisationsentwicklung angewandt und gemeinsam mit den Bewohnern Maßnahmen zur Intensivierung der Abfallvermeidung ergriffen. Der Erfolg dieser Interventionen sei durch regelmäßige Abfallsortieranalysen, systematische Beobachtungen vor Ort, Interviews und Umfragen gemessen und kontinuierlich an die Betroffenen zurückgemeldet worden.
Um die Abfallvermeidung in der GWA zu fördern, habe das bifai mit den Bewohnern geeignete Maßnahmen entwickelt und umgesetzt. Die Aktivitäten reichten dem Umweltinstitut zufolge von der Erstellung und Verteilung von Informationen in deutscher und türkischer Sprache bis hin zum Einhausen der Müllstationen, um Fremdmüllanlieferungen zu vermeiden. Weiterhin sei ein Restekochbuch mit 40 Rezepten zusammengestellt worden, welches dazu beitragen soll, Essensreste und damit Bioabfälle zu vermeiden.
Positiv seien die Ergebnisse der Sortieranalysen, die einen Rückgang der Abfallmengen in Restmülltonne und Gelber Tonne belegen. Vor allem aber sei ein deutlicher Rückgang der Störstoffmenge zu beobachten. Dies mache deutlich, dass die Botschaft „Müll vermeiden“ offenbar primär als „Müll trennen“ verstanden worden sei. Zu einer zusätzlichen, erheblichen Reduzierung insbesondere der Mengen an Restmüll (-26 %), Wertstoffen (WS) Biotonne (-30 %) aber auch der WS Gelbe Tonne (-14 %) habe erst die gegen Ende der Arbeiten durchgeführte Absperrung der Tonnenstellplätze geführt. Durch diese Maßnahme hatten laut bifai nur noch Bewohner der GWA Zugang zu den Tonnen. Die Effekte auf das Abfallvermeidungsverhalten der Bewohner seien nur gering gewesen, obwohl die verwendete Methode bereits in einem anderen Projekt zur Abfalltrennung bereits mit großem Erfolg eingesetzt wurde.
Auftraggeber dieser Studie war laut bifai das Bayerische Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz. Die federführende Bearbeitung und Koordination der Studie sei durch das bifa erfolgt und durch den Abfallwirtschafts- und Stadtreinigungsbetrieb der Stadt Augsburg, das Umweltreferat der Stadt Augsburg und die Wohnungsbaugesellschaft der Stadt Augsburg unterstützt worden.