Der Gemeinderat und Bürgermeister Werner Hartung diskutierten auf ihrer Sitzung laut „Thüringer Landeszeitung“ über den bis 5. Oktober ausgesetzten Widerspruch gegen die Laugenverpressung des Konzern K+S in das Gerstunger Plattendolomit und das weitere Vorgehen. Dabei sei man sich einig gewesen, dass der Konzern bei der Entsorgung seiner Abwässer umdenken müsse. Die Entsorgung von Restsalzen schädige die Umwelt, sagte Hartung. Deshalb habe er den hessischen Politikern ins Stammbuch geschrieben: „Genehmigungen trotz der Konzeptlosigkeit von K+S auszusprechen, ist verantwortungslos, schadet der Allgemeinheit und hilft maximal manchen Politikern, die nächste Wahl zu gewinnen.“
Beim Krisengipfel am 1. Oktober im Erfurter Umweltministerium erwarte Gerstungen einen Vorschlag von K+S, der das Problem dauerhaft beseitigt. „Eine Entsorgungsleitung an die Nordsee ist in 14 Tagen nicht gebaut“, sagte Gemeinderatsmitglieder Dieter Trümper. Aber eine grundsätzliche Haftung für den Havariefall müsse K+S sofort übernehmen. Das Kalisalz aus Thüringen unterirdisch in den Westen zu transportieren und den Kali-Mülls billig im Osten zu entsorgen funktioniere laut Hartung nicht mehr.