Wie die online-site „MaschinenMarkt“ berichtet, entwickelt und fertigt Rottler seit mehr als 35 Jahren Maschinen für diese spezielle Bearbeitungsaufgabe. Ziel bei der Entwicklung dieser Maschinen war es laut Unternehmensangaben, die Zerspanung der Oxidationsschicht möglichst wirtschaftlich zu gestalten.
(Bildquelle: online-site MaschinenMarkt)
Das Problem: Halbzeuge aus Aluminium bilden bei Kontakt mit Luftsauerstoff eine charakteristische Oxidationsschicht beziehungsweise Walzhaut an ihrer Oberfläche, die sich bei der weiteren Bearbeitung, zum Beispiel in Strangpressanlagen oder beim Schweißen, nachteilig auswirkt. Deshalb ist ein Entfernen dieser Schicht vor der Weiterverarbeitung in den meisten Fällen unabdingbar.
Eine stetige Steigerung der Wirtschaftlichkeit wird laut dem Unternehmen einerseits durch eine ständige Minimierung der Taktzeiten und andererseits durch die Kombination von Schrupp- und Feinbearbeitung auf einer Maschine erreicht. Bei einer wirtschaftlichen Schruppbearbeitung soll möglichst viel Material in kurzer Zeit zerspant werden. Es wirken zum Teil sehr große Kräfte auf die Führungselemente der Maschine.
Im Gegensatz dazu stehe die Feinbearbeitung mit geringen Materialmengen und hoher Genauigkeit. Um diesen besonderen Anforderungen gerecht zu werden, verfügen die Maschinen laut dem Bericht über einen stabilen und schwingungsgedämpften Aufbau.
Die großzügige Dimensionierung aller Lager und Vorschubelemente soll sehr hohe Zerspanleistungen bei der Schruppbearbeitung und eine dauerhaft hohe Genauigkeit bei der Feinbearbeitung ermöglichen.
Die Maschinen werden traditionell für eine lange Lebensdauer entwickelt, so der Hersteller. Großzügig dimensionierte Komponenten sollen auch nach langer Nutzungszeit mit großer Beanspruchung eine hohe Langzeitgenauigkeit garantieren.
Portalfräsmaschine für die Bearbeitung großer Flächen
So wurde die Portalfräsmaschine PFA 130 für die Bearbeitung großer Flächen, beispielsweise an Blöcken oder Blechen, konzipiert. Sie verfügt über einen modularen Aufbau und setzt sich aus folgenden Hauptbaugruppen zusammen: feststehender Ständer mit vertikal verfahrbarem oder feststehendem Querbalken, Verschiebetisch mit zwei getrennten Aufspannfeldern, Spindelkasten mit integriertem Vertikalschieber sowie Hauptantrieb und Arbeitsspindel.
Die Ständerbaugruppe wird laut dem Bericht standardmäßig als Stahl-Schweißkonstruktion ausgeführt, wobei über die konstruktive Auslegung und die spezielle Verrippung eine sehr gute Dämpfung erreicht wird.
Der Verschiebetisch setzt sich aus einem Gussbett und einer Guss-Aufspannplatte zusammen und hat einen leistungsstarken Vorschubantrieb. Der Spindelkasten ist speziell für große Werkzeuge und hohe Bearbeitungsleistungen ausgelegt.
Spezial-Werkzeugaufnahme der Fräsmaschinen verkürzt Bearbeitungszeit drastisch
Eine Spezial-Werkzeugaufnahme ermöglicht den Einsatz von Fräsköpfen mit einem Durchmesser bis zu 2100 mm. Das soll zu einer drastischen Verkürzung der Bearbeitungszeit führen, weil auch große Werkstücke mit einer Breite von bis zu 2000 mm in einem einzigen Fräszyklus fertig bearbeitet werden können. Der AC-Hauptspindelantrieb stellt eine Leistung von 130 kW im Dauerbetrieb bereit und bietet somit laut Hersteller die optimale Voraussetzung für eine wirtschaftliche Schruppbearbeitung.
Ein hochgenaues, absolutes Messsystem in Verbindung mit den spielfrei vorgespannten Vorschubelementen bildet die Basis für eine Positioniergenauigkeit der Z-Achse von weniger als 10 µm. Diese hohe Genauigkeit soll eine Fertigbearbeitung der Halbzeuge im Rahmen enger Toleranzvorgaben ermöglichen. Während der Bearbeitung wird der Vertikalschlitten hydraulisch geklemmt, um zusätzliche Stabilität bei der Schruppbearbeitung und exakt gleiche Höhenverhältnisse bei der Feinbearbeitung zu erreichen.
Fräsmaschine dank modularem Aufbau leicht anpassbar
Der modulare Aufbau der PFA 130 soll eine unkomplizierte und preisgünstige Anpassung an die individuellen Erfordernisse des Kunden ermöglichen. Sollte beispielsweise nach längerer Nutzungszeit ein Umbau aufgrund geänderter oder erweiterter Bearbeitungsaufgaben erforderlich werden, so der Hersteller, ist dies durch einen Austausch der betreffenden Baugruppen ohne große Ausfallzeiten und ohne hohe Umbaukosten realisierbar.
Dieses Konzept soll eine maximale Flexibilität bei hoher Spezialisierung bieten. Sollte eine geeignete, gebrauchte Hobel- oder Portalfräsmaschine zur Verfügung stehen, können auch deren Ständer und Verschiebetisch überarbeitet und in die neue Maschine integriert werden. Dazu ist vorab eine Prüfung der betreffenden Teile erforderlich, um deren Eignung zu klären.